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BZ 02.05.2015 - Amtsblatt

5AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B) 2. Mai 2015 · BZ Nr. 18/15 Stadtrat und Stadtverwaltung sind immer wieder damit be- fasst, das Lindauer Parkplatz- konzept fortzuentwickeln. Da- bei besteht mehrheitlich die Auffassung, dass die inselnahen öffentlichen Stellplätze zwar teilweise verlagert, jedoch in ihrer Anzahl (derzeit ca. 1.835, auf den Parkplätzen P3 bis P5 sowie dem Inselkern und Plät- zen außerhalb der Stadtmauer) nicht verändert werden soll- ten. Der Stadtentwicklungsaus- schuss hat sich bereits im April 2013 näher damit befasst. Die Stadt beabsichtigt die Insel, vor allem aber die Alt- stadt, nach und nach von vermeidbarem Verkehr zu entlasten. Dies soll unter anderem durch eine Verlage- rung vieler Insel- und Alt- stadtparkplätze an andere Standorte geschehen. Dabei sind die Interessen sämtlicher Nutzer, insbeson- dere der Altstadtbewohner, Ladenbesitzer, Gastronomen und Übernachtungsbetriebe zu berücksichtigen. Statt der bisher auf der Insel vorhandenen insgesamt ca. 1.480 öffentlichen Stellplätze (auf dem Parkplatz Hintere Insel (P5), dem Inselhallen- parkplatz (P4) und in der Alt- stadt bzw. außerhalb der Stadt- mauer) soll es dort künftig in Summe nur noch rund 900 der Öffentlichkeit zur Verfügung stehende Parkplätze geben. So sollen insbesondere im Zuge der „Kleinen Gartenschau – Natur in der Stadt 2021“ und der geplanten städtebaulichen Entwicklung die 664 Parkplät- ze auf dem Parkplatz Hintere Insel (P5) bis auf wenige, den Bedarf der dortigen Einrich- tungen deckende Stellplätze (etwa 100) weichen. Zudem ist geplant, den In- selkern (heute ca. 350 Stell- plätze) von ca. 175 öffentli- chen Parkplätzen zu entlasten und dort neben Kurzzeitpark- plätzen weitestgehend nur noch Stellplätze für Anwohner und Sonderberechtigungen vorzuhalten. Ziel ist es, eine weitest gehende Reduzierung des Parksuchverkehrs zu errei- chen und schöne städtische Plätze im Zuge umsichtiger städtebaulicher Planung wie- der sichtbar und erlebbar zu machen, indem dort vorhan- dene Stellplätze nach und nach an andere Orte verlagert werden, die außerhalb der Stadtmauern liegen. Hierzu werden detaillierte Planungen durch die Verwaltung und eine Bewertung der daraus resultierenden Ergebnisse vor- genommen, die dann auf brei- ter Basis unter Einbeziehung der vielfältigen Interessensla- gen zu diskutieren sind. In die Prüfung einfließen werden die Ergebnisse des Mobilitätskon- zepts, aber auch Kriterien wie der baulichen Zustand der vor- handenen Altstadtparkplätze sowie städtebauliche Förder- möglichkeiten. Gleichzeitig verbleiben etwa 225 Parkplätze außerhalb der Stadtmauer bzw. entlang der Zeppelinstr. bis zum Bahn- hof / Seehafen. Vor dem Hintergrund der starken Auslastung von Insel- parkplätzen und inselnahen Stellplätzen während der sich übermehrereMonateerstrecken- den Hauptsaison müssten etwa 580 Stellplätze auf dem Festland als Ersatz geschaffen werden. Das Konzept: Gedacht ist dabei insbeson- dere an die Errichtung eines Parkhauses auf dem Karl- Bever-Platz (P3), das ca. 800 Stellplätze umfassen könnte. Die Stadt erstellt hierzu eine Machbarkeitsstudie im Hin- blick auf städtebauliche, ver- kehrliche, immissionsschutz- rechtliche und etwaige andere Belange. Auf dem Karl-Bever- Platz befinden sich derzeit 354 Stellplätze. Damit könnten etwa 450 der ca. 580 zu erset- zenden Stellplätze am Karl- Bever-Platz zusätzlich errich- tet werden. Die darüber hin- aus auszugleichenden ca. 140 Stellplätze müssten an anderer Stelle nachgewiesen werden. Als erster Schritt zur Umset- zung des Parkplatzkonzepts ist derzeit im Zuge der Sanierung der Inselhalle der Bau von 400 Stellplätzen vorgesehen. Rund 300 sind baurechtlich für den Betrieb der Inselhalle nachzu- weisen und auch zwingend für einen wirtschaftlichen Betrieb der Halle notwendig. Rund 100 Stellplätze sollen einen Teil der in der Altstadt wegfal- lenden Parkplätze ersetzen, um auf diese Weise Besuchern weiterhin ausreichend insel- kernnahe Parkplätze außer- halb der Stadtmauern anbie- ten zu können. Langfristig wird zudem ein Parkplatz am zukünftigen Bahnhof Reutin angestrebt, der durch die Bahn gut an die Insel angebunden wäre und um die Bilanz auszugleichen 140 Stell- plätze umfassen müsste. Darü- ber hinaus erscheint es sinn- voll, die dortige Stellplatzzahl in einem Park & Ride-Konzept auf etwa 200 erhöhen. Parkplatzauslastung: Eine Auswertung der Park- platzstatistiken ergibt, dass keiner der bestehenden Groß- parkplätze zu 100 Prozent über das ganze Jahr ausgelastet ist – dazu sind die saisonalen und werktags/wochenendbeding- ten Schwankungen zu groß. Die Gesamtjahresauslastung ohne Langzeitparscheine (Vier- teljahres-, Halbjahres- und Jah- reskarten) beträgt für den Karl- Bever-Platz (P3) etwa 52 Pro- zent, für den Inselhallenpark- platz (P4) etwa 60 Prozent und für den Parkplatz Hintere Insel (P5) etwa 37 Prozent. Wer hier- aus schließt, Lindaus Parkplatz- kapazitäten seien „überdimen- sioniert“, liegt jedoch falsch. Während der „Nebensaison“ liegt die Auslastung für alle Parkplätze zwar durchgehend Das Parkplatzkonzept der Stadt sieht einen drastischen Abbau der Stellplätze auf der Hinteren Insel so- wie im Inselkern vor. Im Gegenzug soll beispielsweise die Kapazität des Karl-Bever-Platzes vor der Insel mehr als verdoppelt werden. BZ-Grafik: STS Parkplatzabbau soll Hintere Insel und Inselkern entlasten Parkplatzkonzept: Stadtrat und Stadtverwaltung arbeiten an Lösung für die Zukunft bei unter 50 Prozent. In der Hochsaison von April bis Okto- ber kommt es aber zu einer hohen Belegung der Parkplätze, insbesondere im Spitzenmonat August. Die Auslastung liegt in der Hochsaison während der gebührenpflichtigen Zeit zwi- schen 8 und 20 Uhr auf dem Seeparkplatz zwischen 40 und knapp 80 Prozent und auf den Parkplätzen Inselhalle und Karl-Bever-Platz zwischen 60 und 100 Prozent, Langzeit- parkscheine nicht eingerech- net. Dabei gilt es zu bedenken, dass während der Hochsaison an den Wochenenden auf allen Parkplätzen überwie- gend Auslastungen von 100 Prozent über viele Stunden hinweg erreicht werden. Hieraus wird deutlich, dass die Parkplatzkapazitäten regel- Das Parken in Lindau wird neu geregelt. BZ-Foto: STS Die Initiatoren des Bürgerbe- gehrens gegen das Parkhaus an der Inselhalle begrüßen die Erarbeitung eines Park- platzkonzeptes für die ganze Stadt. Sie halten es für nicht weiterführend, mit einem Parkhaus bereits Fakten zu schaffen. Für ein Gesamt- parkkonzept gilt es, alle Ver- kehrsmöglichkeiten einzu- beziehen, vom Fußgänger über den Radfahrer bis zum Autoverkehr und ÖPNV. Dazu gehört auch die Befra- gung aller Betroffenen und die Feststellung der Ver- kehrsströme zu verschiede- nen Tageszeiten. Bürgerbegehren Keine Fakten schaffen Die besondere Struktur der Insel als historische Alt- stadt und Touristenmagnet ist ebenso zu berücksichti- gen wie die Bedürfnisse der Bewohner. Erst nach Erfas- sung dieser Daten kann eine sinnvolle und zukunftsfä- hige Parksituation an der Inselhalle beschlossen wer- den. So halten die Initiato- ren ein „Ja" zum Bürgerent- scheid: „Sind Sie dafür, dass das Parkhaus neben der Inselhalle nicht gebaut wird“, weiterhin für richtig, um ein zukunftsfähiges Parkplatzkonzept zu erzie- len. Andreas von Hollen mäßig über einen Zeitraum von mehreren Monaten benö- tigt werden, um der großen Parkplatznachfrage gerecht zu werden. Deutlich wird auch Folgen- des: Der Inselhallenparkplatz ist der mit Abstand beliebteste Parkplatz – er weist das ganze Jahr hindurch in allen Mona- ten eine Auslastung von mehr als 40 Prozent aus, im Jahres- durchschnitt ist er zu 60 Pro- zent ausgelastet. Daraus lässt sich schließen, dass er gerade auch von Lindauern als insel- kernnahe Parkmöglichkeit sehr geschätzt wird. Fazit: Es ist der Stadt daher ein Anliegen, weiterhin ausrei- chend inselkernnahe Parkplät- ze im Bereich der Inselhalle für die Bürger und die Gäste vorzu- halten. Wenn künftig nur noch wenige öffentliche Parkplätze im Altstadtkern selbst vorhan- den sein werden, entspricht das künftige Stellplatzangebot bei der Inselhalle dem offen- sichtlichen Wunsch vieler Bür- ger und Gäste nach kurzen Fußwegen. Dies ist auch ein Anliegen vieler Einzelhändler, die sich hier in Konkurrenz mit umliegenden Einkaufsstätten in Lindau und anderen Städten sehen, welche zentrumsnahe Parkplätze vorhalten. Gleich- zeitig wird eine erweiterte Park- einrichtung am Karl-Bever- Platz, der sich gerade in der Hochsaison höchster Beliebt- heit bei den Besuchern erfreut, eine attraktive Abstellmöglich- keit für Gäste bieten, die die Zeit und Muße mitbringen, die Insel über die schöne See- brücke laufend zu erkunden. Wenn der Reutiner Bahnhof realisiert ist, wird es auch hier Stellplatzmöglichkeiten geben, die eine gute Bahnanbindung aufweisen. TB/MS

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