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04.04.2015 - Amtsblatt

2 AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B)4. April 2015 · BZ Nr. 14/15 Die GWG Lindauer Wohnungs- gesellschaft mbH hat alle Photo- voltaikanlagen, die sie für das Jahr 2014 geplant hat, fertigge- stellt. Photovoltaikanlagen, kurz PV-Anlagen, sind so genannte Solarstromanlagen, die mittels Solarzellen ermöglichen, Sonnen- strahlung in elektrische Energie umzuwandeln. Der große Vor- teil einer PV-Anlage ist, dass sie eine praktisch kostenfreie und unbegrenzt zur Verfügung stehende Energiequelle nutzt, nämlich die der Sonne. Mit Hil- fe einer PV-Anlage wird Strom umweltfreundlich und unabhän- gig von fossilen Energieträgern erzeugt. Die PV-Technik entwi- ckelt sich rasend schnell fort und wird von Jahr zu Jahr leis- tungsfähiger. Das Klimaschutzkonzept der Stadt Lindau stellt fest, dass in Lindau die verfügbaren signifi- kanten Potenziale für die Stromerzeugung aus erneuer- baren Energien bei der Photo- voltaik liegen, für die Strom- erzeugung aus Wind, Wasser oder Biogas dagegen sind die Bedingungen im Stadtgebiet weniger gut. Weil der Ausbau der Photovoltaik im Stadtge- biet vorankommen soll, findet sich im Maßnahmenkatalog des Klimaschutzkonzeptes un- ter vielen anderen auch die Maßnahme „Nutzung der Dachflächen des GWG-Woh- nungsbestandes für PV“. Der Geschäftsführer der GWG, Alexander Mayer, ist von An- fang an Mitglied im Energie- team der Stadt Lindau, wel- ches die Umsetzung des Kli- maschutzkonzeptes begleitet und unterstützt. Julia Genth vom Stadtbauamt Lindau und Leiterin des Energieteams freut sich, dass diese Maßnah- me von der GWG kontinuier- lich umgesetzt wird. Seit 2010 investierte die Lin- dauer Wohnungsgesellschaft in ihre PV-Anlagen 1,9 Millio- nen Euro. Die neuesten vier Photovoltaikanlagen mit ei- ner Gesamtleistung von rund 190 kWp wurden im Jahr 2014 auf Gebäuden in der Laub- eggengasse, Auf dem Hasen- bank, in der Holbeinstraße und in der Hans-Steinberger- Straße installiert. Die 34 Anlagen auf Gebäu- den der GWG haben insge- samt eine Fläche von ungefähr 6.000 m2, was fast so groß ist wie ein Fußballfeld. Insgesamt ist eine Leistung von ca. 800 kWp installiert. Diese entspricht, nach Berücksichtigung des Standortes und der Sonnen- einstrahlung, einer Strompro- duktion von 680.000 kW/h. Damit kann man ca. 190 Zwei- personenhaushalte versorgen. Auch die damit verbundene CO2-Einsparungvon442.000kg pro Jahr ist ein Grund, warum „Erneuerbare Energien“ für die GWG ein immer währendes Thema sein wird. Im August 2014 ist die aktu- elle Fassung des Erneuerbaren- Energien-Gesetzes (EEG) in Kraft getreten. Mit dieser Re- form haben sich einige Neue- rungen ergeben. So wird die bisher geltende feste Einspeise- vergütung für neue Anlagen zeitlich abgestuft bis herunter auf 100 Kilowatt Leistung ab 2017 abgeschafft und es gibt nun z.B. neue Registrierungs- pflichten und damit mehr Bürokratie. Annette Wacker von der GWG vor der PV-Anlage am Pestalozziring. BZ-Foto: JG Lindauer Wohnungsgesellschaft setzt auf Erneuerbare Energien Im Zeitrahmen: Alle für 2014 geplanten Photovoltaikanlagen sind fertiggestellt Auch die Befreiung von der EEG-Umlage bei Eigenversor- gung wurde ebenso wie das solare Grünstromprivileg ab- geschafft. Anlagen, die eine bestimmte installierte Leis- tung überschreiten, müssen nun einen Direktvermarkter finden, der die Vermarktung des eingespeisten Stromes übernimmt. Für neue Anlagen ab 10 kW installierter Leis- tung, welche Strom im ei- genen Hausnetz verbrauchen, muss ein EEG-Obolus von der- zeit 1,9 Cent pro Kilowattstun- de entrichtet werden, was die Wirtschaftlichkeit der Anlage entscheidend schwächt. „Diese Reformen erschwe- ren den Ausbau erneuerbarer Energien“, bedauert Alexander Mayer, „und sorgen dafür, dass der Zubau von PV-Anlagen zurückgehen wird, auch bei der GWG.“ Die Energieteam-Leiterin Julia Genth weist aber darauf hin, dass Kleinanlagen unter 10 kWp installierter Leistung, wie sie auf vielen Eigenheimen üblich sind, immer noch ren- tabel sein können, wenn der erzeugte Strom selbst ver- braucht wird. Dann sind diese Anlagen von einigen der Neu- regelungen nämlich nicht be- troffen. Ob sich die Investition in eine PV-Anlage lohnt, kann man mit einem Solarrechner im Internet herausfinden, z.B. dem der Energieagentur NRW (www.energieagentur.nrw.de/ tools/solarrechner) oder man nimmt die kostenlose Energie- beratung in Anspruch, die jeden dritten Donnerstag im Monat in den Räumen der Stadtverwaltung stattfindet. JG Für Rückfragen: Energieteam-Leiterin der Stadt Lindau, Julia Genth, Stadtbauamt Lindau, Tel.: 0 83 82 /918 - 617 E-Mail: julia.genth@lindau.de Bereits seit langem ist der Stadt Lindau der Klimaschutz ein wichtiges Thema und seit im Jahr 2012 das Klimaschutzkon- zept Lindau 2020 vom Stadtrat beschlossen wurde, begleitet das Lindauer Energieteam des- sen Umsetzung. Ein effektiver Klimaschutz kann nur gelingen, wenn wirklich alle mitmachen, denn in den ganz normalen Handlungen des Alltags (Ernäh- rung, Wohnen, Konsum und Mo- bilität) steckt ungeheuer viel Po- tenzial hin zu einem klima- und umweltverträglicheren Umgang mit den globalen Ressourcen. Deshalb möchte das Energie- team zeigen, wie einfach es ist, der Umwelt und dem Klima bei den ganz normalen All- tagshandlungen Gutes zu tun, und beginnt mit dem Thema Ernährung: Die Ernährung jedes Einzelnen spielt nämlich eine herausragende Rolle für den Umwelt- und Klimaschutz, da für den Anbau und die Ernte, die Weiterverarbeitung und Lagerung, den Transport und den Verkauf von jedem Lebensmittel viele Ressourcen benötigt werden und Emissio- nen entstehen. Es werden Flä- chen, Düngemittel, Wasser, Treibstoff und Energie ge- braucht und es entstehen Luft- schadstoffe, Stickstoffeinträge in Boden und Grundwasser und Treibhausgasemissionen. Mit gutem Gewissen gut essen, ist dabei ganz einfach, wenn man sich an die „Regeln für Besseresser“ hält: 1. Gemüse in Massen, Fleisch in Maßen! Die Produktion von Gemüse ist viel flächensparender und umweltfreundlicher als die von Fleisch. Zudem ist zu viel Fleisch laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung nicht gesund. 2.Lieber frisch als fertig! Fertig- und Tiefkühlproduk- te brauchen viel Energie in der Produktion, Lagerung und Lieferung. Frisch Gekochtes schmeckt zudem besser und ist gesünder. 3.Regional ist genial! Wer regionale Lebensmittel einkauft, stärkt die Wirtschaft vor Ort und durch kürzere Transportwege wird Treibstoff gespart und Emissionen wer- den vermieden. 4.Kochen nach Kalender! Saisonale Produkte vermei- den Energieverbrauch und Kli- magase, da weite Transportwe- ge und energieintensiver An- bau sowie Lagerung und Küh- lung vermieden werden, denn sie müssen nicht extra aus dem Ausland beschafft werden und wachsen ohne Wärmezu- fuhr im Freiland. Wer nicht sicher ist, welches Obst und Gemüse bei uns wann Saison hat, dem hilft ein Saisonkalen- der, z.B. www.regional-saiso- nal.de/saisonkalender 5.Bitte Bio! In der ökologischen Land- wirtschaft wird auf künstliche Düngemittel weitgehend ver- zichtet, das schont Böden, Grundwasser und Klima. 6. Kein Menü für den Müll! Wer nicht mehr, als wirk- lich gebraucht wird, einkauft und aus Resten am nächsten Tag etwas Leckeres zaubert, erspart der Umwelt nicht nur unnötigen Flächen- und Res- sourcenverbrauch, sondern sich selbst auch viel Geld. JG Wochenmärkte in Lindau: Insel, Marktplatz: Mi/Sa 7-13 Uhr Aeschach, Parkplatz Auf der Lärche, Di 8-12.30 Uhr Gut ernähren und Energie sparen Tipps für Besser-Esser: Ernährung hat mit Klimaschutz zu tun Der „Bauplan Gottes“ Großes Interesse an Johannes Kepler Mehr Besucher hätten nicht kommen dürfen, der große Sit- zungssaal wäre sonst zu klein geworden: 125 Interessierte folgten am 24. März der Einla- dung von Volkshochschule, His- torischem Verein und Stadtarchiv ins Alte Rathaus, wo sie eine spannende Zeitreise erwartete. Dr. Burkhard Kümmerer, Pro- fessor für Mathematik an der Technischen Uni Darmstadt, führte sie 400 Jahre zurück in die Welt des Johannes Kepler (1571 – 1630). Als Wegbereiter der modernen Astronomie wie der modernen Optik gehört Kepler mit Kopernikus, New- ton und Einstein zu den Gro- ßen seines Faches. Warum? Das vermittelte Prof. Kümmerer in seinem lebendigen und span- nenden Vortrag. Als Mathe- matiker brach Kepler mit ei- nem 2.000-jährigen Dogma: Planeten bewegen sich auf Ellipsenbahnen, nicht auf Kreisen. Von Hause aus Theo- loge war es sein Ziel, mit Hilfe mathematischer Methoden Gottes Bauplan auf die Spur zu kommen. Entlang der Hauptwerke Keplers, seiner Wegbereiter und Nachfolger, die in kostba- ren Erstausgaben in der Ehe- mals Reichsstädtischen Biblio- thek (ERB) vorhanden sind, stellte Prof. Kümmerer den wichtigen, bislang kaum ge- würdigten mathematischen Bestand der ERB vor. Nach seinem Vortrag be- stand die Möglichkeit, in der ERB im Alten Rathaus einige der Werke in Augenschein zu nehmen. Prof. Kümmerer hat eine kleine Kabinettausstel- lung mit einer Auswahl von rund 20 Bänden vorbereitet. Wer sie am Dienstag nicht bestaunen konnte, kann dies in den nächsten Wochen tun. Denn die ERB ist bis in den Herbst hinein wieder täglich von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Spenden für den Unterhalt der ERB sind gerne gesehen. HS 125 Gäste kamen zur Veranstaltung ins Alte Rathaus. BZ-Foto: VHS Tel.: 08382 /918 - 617

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