Please activate JavaScript!
Please install Adobe Flash Player, click here for download

BZ 22.11.2014 - Energie, Verkehr und Kommunikation

22. November 2014 BZ Nr. 47/14Energie, Verkehr und Kommunikation 6 - Anzeige - Es sind mehr als abstrakte, bunte Bildchen: Eine Ther- mografie kann richtig Geld und Energie sparen helfen und wertvolle Hinweise zu Renovierungen im Sinne der EnEV 2014 geben. Aber nur, wenn sie sorgfältig gemacht und vor allem auch ausge- wertet wird. Die Energiebe- rater der Stadtwerke Lindau, Georg Zeh und Hans-Peter Hasel, waren überrascht von der Fülle an Informationen, die eine Thermografie – das ist eine Infrarotaufnahme von Gebäuden – einem Hausbesitzer über sein Heim geben kann. Die neue EnEV 2014 (Energie- einsparverordnung) trat am 1. Mai diesen Jahres in Kraft und bedeutet für den Laien einen schier unüberschaubaren Wust an Normen und Rechtsvor- schriften. Die novellierte Verordnung dient unter dem Strich dem Zweck, in Gebäuden Energie einzusparen. Sie wurde not- wendig, weil Deutschland als Mitgliedstaat der Europä- ischen Union die Forderungen aus der Richtlinie 2010/31/EU über die Gesamtenergieeffizi- enz von Gebäuden in nationa- les Recht umsetzen musste. Wer ein neues Gebäude plant und baut, muss einen energie- effizienten Neubau errichten, wie es die EnEV fordert. Wer in seinem Haus die Hei- zung modernisieren oder die Außenhülle energetisch sanie- ren möchte, sollte beachten, dass die Maßnahmen auch die Anforderungen der EnEV erfül- len müssen. Die Verordnung verpflichtet Hauseigentümer unter bestimmten Umständen, die alte Heizung zu erneuern, Heizungs- und Warmwasser- rohre zu isolieren und die oberste Geschossdecke im Haus zu dämmen. Beispielsweise dürfen Eigentü- mer von Gebäuden Heizkessel, die mit flüssigen oder gasför- migen Brennstoffen beschickt werden und vor dem 1. Januar 1985 eingebaut oder aufge- stellt wurden, ab 2015 nicht mehr betreiben. Auch wer Anlagen zum Kühlen oder Raumlufttechnik installie- ren will, muss die EnEV-Anfor- derungen beachten. Unbehagliches Klima durch Wärmebrücken Hohe Heizkosten, kalte Wände und Zugluft geben Ihnen das Gefühl, dass in Ihrem Haus Wärme verloren geht? Wert- volle Informationen über mög- liche Ursachen kann eine Ge- bäudethermografie bringen. In einem Privathaushalt wer- den durchschnittlich 75 Pro- zent der Energie fürs Heizen aufgewendet. Bei mangelhaf- ter Hausdämmung geht ein Großteil der Heizwärme durch das Dach, die Fassade oder die Fenster wieder verloren. Über Wärmebrücken, sogenannte Wärmelecks, wird die Wärme schneller von innen nach außen transportiert als durch andere Bauteile. Sie haben negative Auswirkungen auf das Gebäude und seine Be- wohner. Es entsteht an der Wand innen eine niedrigere Oberflächentemperatur. Die Bewohner empfinden diese als unbehaglich und stellen die Heizung höher. Dadurch steigt natürlich dann der Energiever- brauch. Ob die Hausdämmung Wärmelecks aufweist, kann eine Thermografie aufdecken. Undichte Fenster und Türen können ebenfalls zu erhebli- chen Energieverlusten führen. Die Aufnahme von Wärmebil- dern sollte an kalten Tagen durchgeführt werden, da nur dann ein Temperaturunter- schied sichtbar gemacht wer- den kann. Schimmelbildung frühzeitig erkennen Auch Schimmelbildung kann möglicherweise durch die Thermografie frühzeitig er- kannt werden: Im Bereich von Wärmebrücken kann sich auf- grund der niedrigeren Innen- oberflächentemperatur Tau- wasser sammeln. Zum Bei- spiel trifft feuchte Luft im Bad auf eine kalte Wand, kühlt ab und bildet Tauwasser. Das glei- che Prinzip kann bei einem Brillenträger, der im Winter ein warmes Gebäude betritt, beobachtet werden. Die feuch- te Luft sammelt sich an seinen kalten Brillengläsern und die Brille beschlägt. An den feuch- ten Wänden legt sich Staub nieder, der in Verbindung mit Farbe oder Tapetenkleister einen idealen Nährboden für Schimmelpilze bildet. Eine gute Ergänzung zum Energieausweis Die Thermografie ist außer- dem eine gute Ergänzung zum Energieausweis, denn mit Hilfe der Wärmebilder kann festge- stellt werden, welche Auswir- kungen Modernisierungsmaß- nahmen haben. Die Ergebnis- se können überprüft und ein Vorher-Nachher-Vergleich angestellt werden. Der Energieausweis ist ein ers- ter Anhaltspunkt für den Zu- stand eines Gebäudes und beinhaltet bereits Ratschläge für Modernisierungsmaßnah- men. Empfohlen werden oft das Dämmen von Dächern, Wänden und Heizungsrohren, der Austausch alter Fenster oder das Erneuern der Hei- zungstechnik. Um die Energiekosten deutlich zu senken, müssen alle Vor- schläge energetisch und bau- physikalisch auf das Gebäude abgestimmt sein. Auch wenn nur eine kleine Instandset- zungsmaßnahme geplant ist, sollte ein Gebäude vorher gründlich analysiert werden. So ergibt sich ein Gesamtkon- zept für die Modernisierungs- maßnahmen, auch dann, wenn diese erst später realisiert wer- den. Mit wenigen, kombinier- ten Maßnahmen kann der Energieverbrauch oft bereits nachhaltig gesenkt werden. Wenn ein neues Haus fertigge- stellt ist, muss der Bauherr bzw. Eigentümer nach der EnEV-Verordnung sicherstel- len, dass ein berechtigter Fach- mann einen Energieausweis ausstellt. Wenn ein Haus ganz oder teil- weise vermietet oder verkauft werden soll, wird ein Energie- ausweis benötigt, der den potenziellen Käufern oder Neumietern vorgelegt werden muss, wenn diese das Haus besichtigen. Außerdem regelt die EnEV auch, welche Energiekennwer- te in kommerziellen Immobili- enanzeigen mit veröffentlicht werden müssen. Verstöße können richtig teuer werden Bauherren sollten sich auf jeden Fall mit der Verordnung beschäftigen, denn Verstöße können richtig teuer werden. So ist im Bußgeldkatalog bei- spielsweise unter der Ord- nungswidrigkeit „Heizungs- und Warmwasserleitungen oder Armaturen gemäß EnEV 2014 § 10 Abs. 2, Satz 1 vor- sätzlich oder leichtfertig nicht wie gefordert dämmen“ ein Bußgeldrisiko von bis zu 50.000 Euro beschrieben. Das Lindauer Energieteam und die Stadtwerke Lindau möch- ten mit ihrer öffentlichen Ver- anstaltung am Mittwoch, 3. De- zember 2014, um 19 Uhr im Gasthof Köchlin Interessierte informieren und werden als kompetente Partner in Sachen Energieeffizienz gern die Fra- gen der Anwesenden beant- worten. SWLi/manu Bauen und Renovieren: Was bedeuten Thermografie, EnEV, Energieausweis und Co in der Praxis? Energieeffizienz Veranstaltungshinweis In der Reihe „Wir spre- chen über…“, den Infor- mationsveranstaltungen des Energieteams Lin- dau, geht es am 3. De- zember 2014 um 19 Uhr im Gasthof Köchlin um das Thema Energieeffi- zienz. Georg Zeh, Energieberater bei den Stadtwerken Lin- dau, referiert und beant- wortet die Fragen der Zuhö- rer zum Thema „Thermo- grafie“. Über die „EnEV 2014“ informiert der Lindauer Architekt Cord Erber, eben- falls Mitglied im Lindauer Energieteam.

Seitenübersicht