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BZ 21.02.2015 - Energie, Verkehr & Kommunikation

7ENERGIE, VERKEHR UND KOMMUNIKATION 21. Februar 2015 · BZ Nr. 08/15 Rein und natürlich wie „frisch gezapftes Bergquellwasser“ Stadtwerke Lindau Investitionen in umwelt- und kundenfreundliche Trinkwasserversorgung Die Wasseraufbereitung im See- wasserwerk in Nonnenhorn so- wie die anschließende Wasser- verteilung haben bei den Stadt- werken Lindau einen ganz be- sonderen Stellenwert. Regelmä- ßig investiert das Unternehmen deshalb in neue Technologien, um den Kundinnen und Kunden Trinkwasser von absolut reiner, natürlicher Qualität wie „frisch gezapftes Bergquellwasser“ zu bieten. Drei dieser Investitio- nen der jüngsten Vergangenheit werden hier vorgestellt: 1. Die Umstellung der Trink- wasser-Desinfektion von Chlo- rierung auf UV-Technologie 2. Die Automatisierung der gesamten Anlage im Seewasser- werk 3. Die sukzessive Sanierung der Hauptleitung per U-Liner- Verfahren Tobias Ederer, Projektleiter aller drei Maßnahmen, freut sich, dass das Seewasserwerk bald auf dem allerneusten Stand der Technik sein wird und die Trinkwasserdesinfekti- on in Nonnenhorn jetzt ganz ohne Chemie erfolgt. Desinfektion UV-Licht ist ein natürlicher Bestandteil unseres Sonnen- lichts. Die Wellenlänge des UV-Lichtes hat mit ihrer ho- hen Energie die einzigartige Fähigkeit, Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Parasiten etc.) im Wasser und in der Luft zu inaktivieren. Eine Vermeh- rung dieser Organismen, die Infektionen und Krankheiten hervorrufen können, wird durch den Einsatz von UV- Licht gestoppt. Anders als chemische Des- infektionsmethoden, die auf Oxidation zur Zerstörung der Lebensgrundlage der Mikroor- ganismen beruhen, ist UV- Licht „einfach nur“ Lichtener- gie, die die DNA (Desoxyribo- nukleinsäure) gefährlicher Mikroorganismen zersetzt. Dadurch werden alle wichti- gen Lebensfunktionen zerstört und der Mikroorganismus stirbt ab. Da keine Chemie ein- gesetzt wird, können auch keine gefährlichen Rückstände oder Nebenprodukte ins Trink- wasser gelangen. So ist die UV- Desinfektion ein bewährtes, unbedenkliches und zukunfts- trächtiges Verfahren zur Inak- tivierung von schädlichen Organismen. Die UV-Anlage ist in Non- nenhorn das letzte Glied in der Reinigungskette: Aus einer Tiefe von 60 Metern wird das Wasser durch einen Vorfilter, der mit Bimsstein und Quarz- sand gefüllt ist und die meis- ten Schwebstoffe bereits her- ausfiltert, aus dem Bodensee gepumpt. Im nächsten Schritt wird das Wasser mit Ozon behandelt. Danach fließt es auf seinem Weg zu den Kun- den der Stadtwerke durch eine Nachfilterstufe und zuletzt durch die neue UV-Anlage. Rupert Sutter, Laborant im Seewasserwerk, bestätigt mit umfassenden Untersuchungen im Netz die einwandfreie Leis- tungsfähigkeit der neuen Anlage. Automatisierung Künftig erfolgt die Steue- rung der Wasserförderung und Wasseraufbereitung vollauto- matisch. Dafür wird die ge- samte Elektro- und Steuerungs- technik schrittweise erneuert. Eine Notstromanlage sichert den dauerhaften Betrieb bei möglichen Stromausfällen. Die Überwachung über die Netzleitstelle der Stadtwerke und der 24-Stunden-Bereit- schaftsdienst sichern die per- manente Pflege und Überwa- chung der Anlage ab. Wenn beispielsweise starke Nieder- schläge oder Schneeschmelze das Wasser eintrüben und es mehr Mineralstoffe transpor- tiert als im Trinkwasser erlaubt sind, dann reagiert die Anlage in Nonnenhorn automatisch: Sie leitet umgehend selbst- ständig die nötigen Maßnah- men, wie mehr Filterspülun- gen und zusätzliche Messun- gen ein. Im August 2015 wird die Modernisierung abge- schlossen sein. Sanierung Nun muss das UV-desinfi- zierte Wasser noch zum Kun- den transportiert werden. Auch hier rüsten die Stadtwerke ständig nach, damit die Quali- tät bis zum Verbraucher auch erhalten bleibt. Seit Juni 2012 wurden Teile der Haupttrans- portleitung für das Trinkwas- ser nach dem „U-Liner“-Ver- fahren saniert, das eine kosten- günstige und effiziente Metho- de für sanierungsbedürftige Wasserleitungen darstellt. Mit einer Zugwinde wird ein Rohr aus hochfestem Poly- ethylen, das vorab auf thermo- mechanischem Weg in eine U-Form gebracht wurde (Bild unten: links), in die bestehen- den Wasserrohre eingezogen (Bild unten: Mitte). Nach dem Einziehen wird das U-Liner- Rohr auf die passende Länge geschnitten und beidseitig ab- geschottet. Durch die Erwär- mung mit Wasserdampf ent- faltet sich das Rohr in seinen ursprünglichen Kreisquerschnitt zurück und legt sich wie eine zweite Haut eng an die Wan- dungen des alten Wasserrohres an (Bild unten: rechts). Danach werden vorhandene Anschlüsse wie Hydranten oder Hausan- schlüsse mit dem neuen Rohr verbunden. Dieses Verfahren spart nicht nur Zeit und Kosten, sondern bringt auch den Kun- den einen großen Vorteil: Die betroffenen Straßenabschnitte müssen nicht vollständig ge- öffnet werden. Stattdessen wer- den lediglich an bestimmten Stellen Kopflöcher gegraben, von wo aus die Einzugsarbeiten abgewickelt werden. So werden große Baustellen und langwieri- ge Verkehrsbeeinträchtigungen vermieden. GeorgGewinner,LeiterdesSee- wasserwerkes, und sein Kollege Tobias Ederer sind sich einig, – Anzeige – dass Investitionen in die Anla- gen und den Netzerhalt sowie die Einführung neuer Techno- logien wichtige Maßnahmen sind, durch die die Trinkwasser- versorgung auf dem gewohnt hohen Niveau gehalten wird. Was im Bereich Strom die komplette Umstellung auf grünen Ökostrom bedeutete, das ist in der Wasserversorgung die Trinkwasserdesinfektion ohne Chemie: ein weiterer Meilenstein in der umwelt- und verbraucherfreundlichen Versorgung durch die Stadt- werke Lindau. SWLi/Manu Genießen „frisch gezapftes Bergquellwasser“ (von links): Georg Gewinner (Leiter Seewasserwerk), Rupert Sutter (Laborant) und Tobias Ederer (Betriebsingenieur). BZ-Fotos: SWLi/Egeplast www.sw-lindau.de/wasser/ privatkunden @ Viele weitere wichtige und aktuelle Informationen finden Interessenten auf der Homepage der Stadtwerke Lindau. Dort sind unter anderem veröffentlicht: - die aktuellen Werte der Trink- wassergüte und - die Härtegrade der einzelnen Versorgungsgebiete Auf der Homepage findet man aber auch wertvolle Tipps zum Wasser- und Energiesparen allgemein.

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