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BZ 21.03.2015 - Amtsblatt der Stadt Lindau

2 AMTSBLATT DER STADT LINDAU (B)21. März 2015 · BZ Nr. 12/15 Es ist Halbzeit: Seit drei Jahren ist Dr. Gerhard Ecker Oberbür- germeister in Lindau. Zeit, um Bilanz zu ziehen über bereits Erreichtes, alte und neue Her- ausforderungen sowie Zeit für einen Ausblick auf die zweite Halbzeit. Lena Choi (LC) von der städtischen Pressestelle sprach mit ihm über die Entwicklung Lindaus und seine Vorstellun- gen dazu. LC: Herr Dr. Ecker, die Hälf- te Ihrer ersten Amtsperiode liegt hinter Ihnen. Wie blicken Sie auf diese ersten drei Jahre zurück? OB: Ich bin vor allem beein- druckt, wie viel Potenzial in Lindau schlummert. Dieses gilt es bestmöglich mit den oft knapp bemessenen Ressour- cen einer kleinen Stadt auszu- schöpfen. Daran arbeite ich jeden Tag. In einem bin ich mir sicher: Persönlich und beruflich war es die richtige Entscheidung, mich in Lindau zur Wahl zu stellen. Dass die ersten drei Jahre wie im Flug vorbeiziehen, hätte ich so nicht gedacht. LC: In den letzten Monaten haben sich zahlreiche wichti- ge Ereignisse ja förmlich über- schlagen. Eines davon war die Nachricht aus dem Eisenbahn- bundesamt, dass Bahn und Stadt ihr Baurecht für die Unterführungen Langenweg und Bregenzer Straße erhalten haben. OB: Ja, dass wir dieses uralte Großprojekt endlich umset- zen können, ist ein histori- scher Meilenstein für unsere Stadtentwicklung. Mit den Bauarbeiten werden wir im Mai 2015 beginnen können und schon im Herbst 2016 gehört das lange Warten an der Bahnschranke am Langen- weg der Vergangenheit an. Natürlich hätte auch ich gerne auf die notwendigen Baumfäl- lungen verzichtet. Auch müs- sen wir während der Bauphase an die Geduld der Bürgerin- nen und Bürger appellieren. Sobald die Baumaßnahme abgeschlossen ist, wird der Mehrwert sichtbar werden. LC: Wie können sich die Lindauer über den aktuellen Stand der Baumaßnahmen informieren? OB: Wir werden natürlich regelmäßig in der Bürgerzei- tung berichten. Darüber hin- aus haben wir die Homepage www.lindaubaut.lindau.de ins Leben gerufen. Dort erfahren Interessierte alles über die aktuellen Entwicklungen an der Baustelle am Langenweg und an der Bregenzer Straße, aber auch zu unseren anderen Bauprojekten, wie etwa der Erweiterung der Inselhalle. LC: Stimmt, die letzten Wo- chen waren nicht nur geprägt vom Bau der Unterführung Langenweg, sondern auch von der Erweiterung der Inselhalle. OB: Nach Jahren des Still- stands nehmen nun verschie- dene Großprojekte fast zeit- gleich Gestalt an. Bei der Insel- halle haben wir einen Riesen- schritt nach vorne gemacht. Das Gesamtkonzept aus Insel- halle, Stadtplatz am nördli- chen Inselufer und Parkhaus ist umsetzungsreif und bringt uns im Tagungs- und Kon- gresswesen in eine neue Quali- tätsstufe. Durch die erhebliche Vergrößerung der nutzbaren Flächen und die Flexibilität der künftigen Raumaufteilung werden wir in der Lage sein, für unsere Kunden neben aus- reichenden Foyerflächen auch weitere dringend notwendige Konferenzräume für Work- shops und Seminare anzubie- ten. Darüber hinaus wird es möglich sein, mehrere Veran- staltungen gleichzeitig neben- einander durchführen zu kön- nen, was auch den Vereinen zugutekommen wird. LC: Dass es nun bald los- geht, ist ja unübersehbar. OB: Natürlich bedeutet das schon jetzt auch eine Verände- rung des Stadtbildes. Zuerst einmal mussten im Februar die Bäume gefällt werden. Unserer Stadtgärtnerei ist es gelungen, so viele Bäume wie möglich umzupflanzen und zu erhalten. Außerdem pflan- zen wir für die gefällten Bäume am Langenweg fast doppelt so viele Bäume nach. Lindau wird sich trotz dieser Verluste sein Flair als Gartenstadt be- wahren und mit dem Konzept der kleinen Gartenschau, die 2021 stattfinden wird, weiter ausbauen. Auch der Zuschlag für die Gartenschau 2021 ist ein großer Erfolg für uns. LC: Die Gartenschau ist eng mit dem integrierten Stadtent- wicklungskonzept verknüpft. Was ist dabei für die Lindauer besonders interessant? OB: In der Tat beschäftigen wir uns beim Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) mit dringlichen Zu- kunftsthemen, wie beispiels- weise Wohnen, Verkehr, Ein- zelhandel, Soziales und der Freiflächenplanung. Dabei be- ziehen die Planer auch das Mobilitätskonzept und die anstehenden Großprojekte mit ein. Die Bürgerinnen und Bürger können sich bei unter- schiedlichen Workshops und Veranstaltungen beteiligen. Ich möchte nochmals an alle appellieren: Machen Sie mit, mischen Sie sich ein, bringen Sie Ideen und Vorschläge ein. Für konstruktive Kritik bin ich immer offen. Nur mit einer fairen und sachlich geprägten, offenen Streitkultur sind zu- kunfts- und sachorientierte Lösungen möglich. LC: Welches Konzept steckt hinter der kleinen Garten- schau 2021? OB: Ziel des Konzepts ist es, den vorhandenen „Inselrund- weg“ mit seinen Parks, den Schanzen und Uferwegen zu einem Ring aus Inselgärten weiterzuentwickeln, die Bezie- hung zum See zu verstärken und weitere nutzbare Grünflä- chen, vor allem im Westteil der Insel, auf ehemaligen Bahnflächen und Parkplatzflä- chen zu realisieren. LC: Nochmals zurück zur In- selhalle. Wie geht es hier weiter? OB: In der Stadtratssonder- sitzung am 12. März wurde Vielen deutlich, dass weitere Tiefgaragenstellplätze an die- sem Standort aus baulichen und aus Altlastengründen viel zu teuer kämen. Ein Verzicht auf die für die Inselhallennut- zung baulich und betrieblich notwendigen Kfz-Stellplätze würde das Gesamtkonzept zer- stören. Ich bin nach wie vor zuversichtlich, dass wir ein vernünftiges Ergebnis errei- chen. Mit dem Bürgerbegeh- ren befasst sich der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am 25. März. LC: In Sachen Zwei-Bahn- höfe-Lösung ist mit der Unter- zeichnung der gemeinsamen Absichtserklärung mit der Bahn ein wichtiger Aufschlag gelungen. OB: Ich freue mich, dass wir mit dieser Absichtserklärung und unserem gemeinsamen Zeitplan die Zusammenarbeit Freuen sich auf die weitere Zusammenarbeit: Netzproduktionsvorstand Dr. Roland Bosch und Oberbürger- meister Dr. Gerhard Ecker haben die Absichtserklärung zur „Zwei-Bahnhöfe-Lösung“ unterzeichnet und damit die enge Zusammenarbeit zwischen Bahn und Stadt konkretisiert. BZ-Foto: LC Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker zieht Halbzeitbilanz Nach Jahren des Stillstands nehmen nun verschiedene Großprojekte fast zeitgleich Gestalt an mit der Bahn weiter festigen konnten. Die Zwei-Bahnhöfe- Lösung Lindau steht für einen neuen Fernverkehrshalt in Reutin, die Beibehaltung des Inselbahnhofes als wichtigen Regionalknoten, 17 Hektar freie Fläche für die zukünftige Stadtentwicklung, elektrifi- zierte Strecken und umwelt- freundliche Züge sowie mehr Lärmschutz für die Bürgerin- nen und Bürger. Insgesamt sind 15 Einzelprojekte eng miteinander verknüpft und müssen planerisch aufeinan- der abgestimmt werden. Dazu zählen auch die Sanierung des Eisenbahndamms und die Er- neuerung der Thierschbrücke. Die Zwei-Bahnhöfe-Lösung ist in die Elektrifizierung der Strecke Geltendorf-Memmin- gen-Lindau (ABS 48) eingebet- tet und setzt außerdem das in Auftrag gegebene Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) voraus. Schließlich sol- len auch der Bahnhaltepunkt Aeschach bald verbessert und der Haltepunkt Oberreitnau neu eingerichtet werden. LC: Welche weiteren Ziele haben Sie in den letzten drei Jahren vordringlich verfolgt? OB: Wie ich schon im Wahl- kampf und auch danach immer wieder betont habe, lege ich großen Wert auf eine wirtschaftliche Denkweise und ein wirtschaftliches Han- deln. Angesichts der zahlrei- chen offenen Baustellen arbei- te ich weiterhin konsequent daran, den städtischen Ver- waltungshaushalt zu sanieren. Dieses Ziel werde ich fest ent- schlossen weiterverfolgen. LC: Stichwort wirtschaftli- ches Denken. Nach langwieri- gen Vorarbeiten haben zum 1. Januar zwei Eigenbetriebe ihre Arbeit aufgenommen. OB: Richtig, die Garten- und Tiefbaubetriebe und der Eigenbetrieb Immobilienma- nagement. Die Garten- und Tiefbaubetriebe setzen sich aus Tiefbau, Stadtentwässe- rung, Stadtgärtnerei und Bau- hof zusammen. Durch diese Neuorganisation soll die Stadt die Qualität und die Wirt- schaftlichkeit ihrer Leistungen verbessern. Das professionelle Management der städtischen Immobilien soll den Instand- setzungsstau abbauen und unsere Gebäude auf einen modernen Stand bringen. LC: Welche weiteren Pro- jekte konnten Sie außerdem positiv verbuchen oder ge- meinsam mit dem Stadtrat in Gang bringen? OB: Auch der Neubau der Hauptfeuerwache mit dem THW im Heuried war ein wichtiges Bauprojekt, das die Stadt erfolgreich verwirkli- chen konnte. Ich freue mich, dass der Startschuss für den Neubau bald nach Beginn meiner Amtszeit erfolgt ist und wir die Hauptfeuerwache letztes Jahr im Oktober feier- lich einweihen konnten. Allen Beteiligten, die in den Jahren zuvor den Weg für dieses Pro- jekt mit geebnet haben, bin ich dafür sehr dankbar. LC: Bildung und Betreuung ist Ihnen ebenfalls wichtig. Was hat sich hier getan? OB: In die Zukunft unserer Kinder zu investieren und sie bestmöglich auszubilden, sehe ich als weiteres bedeutsames Ziel an. Deshalb zähle ich die Sanierung der Grund- und Mittelschule Reutin mit der Turnhalle natürlich auch zu den wichtigen positiven Ent- wicklungen in unserer Stadt. (Fortsetzung nächste Seite)

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