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BZ 22.11.2014 - Amtsblatt

22. November 2014 BZ Nr. 47/14 2 Amtsblatt / Berichte aus Lindau Anja Lechner und Francois Couturier gaben anlässlich des Kulturprei- ses ein Konzert im Stadttheater BZ-Foto: LZ Mit dem diesjährigen Kul- turpreis ehrt die Stadt Lindau den Gründer und Leiter von ECM Records, Manfred Eicher, für sein facettenreiches und um- fangreiches künstlerisches Schaffen. Eicher ist gebür- tiger Lindauer und hat sich vor allem in den Bereichen Jazz, Klassik und zeitge- nössische Musik einen international anerkannten Namen gemacht. Schon in den sechziger Jah- ren war der Kulturpreisträger Eicher Lindau und dem Lin- dauer Jazzclub eng verbun- den. In den siebziger und achtziger Jahren brachte er Konzerte mit Musikern nach Lindau und Bregenz, die zu Weltruhm gelangten. Eicher erinnerte in seiner Ansprache an seine Kindheitsjahre in Lindau und mit welchen unterschiedlichen Wegge- fährten er seine Liebe zum Jazz teilte. Oberbürgermeister Dr. Ger- Die Lindauer Gisela und Dr. Hilmar Jobst engagie- ren sich ehrenamtlich für ausländische Mitbürger, die Asyl in Deutschland beantragen. Dazu gehören viel Einfühlungsvermö- gen, interkulturelle Kom- petenz sowie Verlässlich- keit und Herzlichkeit. Im Gespräch mit Lena Choi von der Stadt Lindau (B) erzählt das Ehepaar von seinen Erfahrungen. Wei- tere ehrenamtliche Helfe- rinnen und Helfer, die „Zeit spenden“ können, sind immer willkommen. Lena Choi: Frau und Herr Jobst, Sie haben es sich mit weiteren Ehrenamtlichen zur Aufgabe gemacht, Menschen unterschiedlicher Herkunft bei der Integration in die deutsche Gesellschaft zu unterstützen und zu begleiten. Seit wann üben Sie diese ehrenamtliche Tätigkeit aus? Gisela Jobst: Seit ungefähr einem Jahr. Der Landkreis hat damals ehrenamtliche Helfer gesucht, um die Menschen, die Asyl beantragen, in erster Linie bei den Aufgaben des alltäglichen Lebens zu unter- stützen. Wir üben diese Tätig- keit mit weiteren ehrenamtli- chen Helferinnen und Helfern aus und kümmern uns aktuell hauptsächlich um Bewohner, die in der Unterkunft in Heimes- reutin untergebracht sind. Lena Choi: Wie dürfen wir uns Ihre Arbeit vorstellen? Auszeichnung für facettenreiches künstlerisches Schaffen Engagiert für die Integration Kulturpreisverleihung der Stadt Lindau an Manfred Eicher Vier Fragen an Gisela und Dr. Hilmar Jobst hard Ecker würdigte in seiner Rede im Alten Rathaus auch den kürzlich verstorbenen Hermann Dorfmüller, der den Kulturpreis initiierte. Dorf- müller setzte sich mit großem Hilmar Jobst: Zuerst einmal gehen wir mit den Asylbe- werbern die kleinen Schritte des alltäglichen Lebens. D.h. wir begleiten sie zu Behör- dengängen, zeigen den Men- schen ihre Unterbringung oder unterstützen sie beim Einkaufen. In der ersten Zeit stehen wir ihnen mit Rat und Tat zur Seite und sind die erste Anlaufstelle, wenn Fra- gen aufkommen. Lena Choi: Welche Angebote bieten Sie darüber hinaus an? Hilmar Jobst: Dreimal wö- chentlich bieten wir Deutsch- unterricht an, der auch sehr gut angenommen wird. Lang- fristig haben wir vor, den Unterricht in unterschiedliche Niveaustufen einzuteilen, da- für reichen unsere derzeitigen personellen Ressourcen aber leider nicht aus. Natürlich spielt auch die soziale Inte- Einsatz für den Lindauer Jazz- club ein und wurde vor kur- zem zum Vorsitzenden des Jazzclubs gewählt. „So soll dieser Tag der Kulturpreisver- leihung auch Herrn Dorfmül- gration eine wichtige Rolle. Daher wollen wir über den Unterricht hinaus mit den wei- teren Ehrenamtlichen gerne Aktivitäten organisieren wie gemeinsames Kochen, Essen, Singen oder andere Veran- staltungen, die das Miteinan- der stärken. Lena Choi: Was wünschen Sie sich für die Zukunft? Gisela Jobst: Dass unser Kreis an ehrenamtlichen Hel- fern wächst, um unsere aus- ländischen Mitbürgerinnen und Mitbürger besser unter- stützen zu können. Wir wollen uns mit der Zeit mit den an- deren Anlaufstellen im Land- kreis besser vernetzen, um unsere Arbeit effizienter zu gestalten. Wir sind aktuell sehr ausgelastet mit der Un- terstützung im Alltag, würden uns aber noch mehr zusätzli- che Angebote für die Asylbe- werber wünschen, um die so- ziale Integration besser vor- anzutreiben. Weitere ehren- amtliche Helfer, die Zeit spen- den können, und sind es auch nur ein paar Stunden in der Woche, sind herzlich willkom- men. Für neue Ideen und An- regungen sind wir immer offen. Möchten Sie den Helferkreis unterstützen und sich ehren- amtlich für Integration einset- zen? Gerne können Sie sich für weitere Infos direkt mit Gisela und Dr. Hilmar Jobst in Verbindung setzen unter Tel.: 08382/97 5230 oder E-Mail: giselajobst@aol.com. LC Oberbürgermeister Dr. Gerhard Ecker überreicht den Kulturpreis an den Geehrten Manfred Eicher. BZ-Foto: VE Dr. Hilmar und Gisela Jobst enga- gieren sich für die Flüchtinge. BZ-Foto: LC ler und seinem Andenken gewidmet sein“, betonte Dr. Ecker. Wolfgang Sandner, Professor an der Universität Marburg und Kritiker bei der FAZ, hielt die Laudatio auf Manfred Eicher und rückte darin seine Arbeit als Gründer und Chef des Plattenlabels ECM in den Vordergrund. „Mit ECM hat Eicher Tonträger- und Jazzge- schichte geschrieben“, so Sandner. Kulturamtsleiter Alexander Warmbrunn be- tonte, dass alle bisherigen Kulturpreisträger, neben der Herkunft, eines verbindet: Ihr Facettenreichtum, ihre Viel- falt und Pluralität und ihrer Fähigkeit, keine Angst vor dem Crossover zu haben.“ Die Musiker Anja Lechner und Francois Couturier gaben abends ein Konzert im Stadt- theater, das Manfred Eicher mit seinem Verzicht auf das Preisgeld ermöglichte. LC „Can‘t be silent“ Politkino im Club Vaudeville am 25.11.2014 Der Arbeitskreis „Eine Welt“ der Lokalen Agen- da der Stadt Lindau zeigt am Dienstag, 25. Novem- ber, um 20 Uhr im Club Vaudeville den beein- druckenden Musikfilm „Can‘t be Silent“, der Heinz Ratz und die Refu- gees bei dem Versuch begleitet, sich von ihren verordneten Plätzen zu lösen – durch die so simple wie machtvolle Geste, die eigene Stim- me zu erheben. Sie sind angekommen und doch noch immer auf der Flucht. Sie sind Sänger, Musiker, Rapper und doch Ausgeschlossene und Abge- schobene. Nuri (Dagestan), Jacques (Elfenbeinküste), Hosain (Afghanistan), Sam (Gambia) und Revelino Elfen- beinküste) haben ihr Land verlassen auf der Suche nach einer neuen Heimat, die vielleicht Deutschland ist. Isoliert in Heimen und zum Stillstand verurteilt, leben sie einen schockieren- den Flüchtlingsalltag. Doch da ist Heinz Ratz. Er hat 80 Flüchtlingsunterkünf- te in Deutschland besucht und dort Musiker von Welt- klasseformat gefunden. Sei- ne Combo „Strom & Was- ser“ wurde kurzerhand durch ein „feat. The Refugees“ erweitert und begeisterte auf einer großen Deutsch- land-Tournee ein riesiges Publikum. Auch beim Lin- dauer Stadtfest war die engagierte Band schon zu Gast. Beim Publikumsgespräch nach der Vorstellung des Fil- mes, ist der Fachmann für Flüchtlingsangelegenheiten, Tobias Walch, vom Landrats- amt Lindau dabei. Er wird über die veränderte Lage und speziell über die Situati- on in Lindau informieren. JG Politkino im Club Vaudeville, V. Behringstraße 6-8, am 25.11.2014 um 20 Uhr, Einlass 19 Uhr, Eintritt frei, um Spenden wird gebeten, Mitveranstalter ist die Lokale Agenda der Stadt LindauBZ-Foto: PR 08382/975230 oder E-Mail:

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